Kati Kuipers wechselt zum Bouleverein Ibbenbüren e.V.
Kati Kuipers erklimmt in diesem Jahr den nächsten Schritt auf der Karriereleiter. Das Boule-Talent vom FSV Füchtenfeld ist zur Saison 2022 zum Bundesligisten Ibbenbüren gewechselt, der 2017 Deutscher Meister war und die vergangene Saison in der höchsten nationalen Spielklasse als Siebter abgeschlossen hat. Die 15-jährige Grafschafterin, die in Nordhorn die zehnte Klasse des Evangelischen Gymnasiums besucht, musste nicht lange überlegen, als über Mitspieler aus der Niedersachsenauswahl die Anfrage kam, ob sie nicht Interesse an einem Wechsel habe. Außer der sportlichen Herausforderung sprach auch der damit verbundene Verbandswechsel nach Nordrhein-Westfalen für diesen Schritt. Denn: „Dort sind die Strukturen und die Jugendförderung einfach besser“, erklärt sie.
„Da habe ich zuerst mit Minikugeln geworfen“
Mag mancher denken, dass es doch trendigere Sportarten für junge Leute gibt, war es für Kati Kuipers ein kurzer und nahe liegender Weg zur französischen Kugelsportart, die in etlichen hiesigen Klubs große Popularität genießt. Ihr Elternhaus in Füchtenfeld liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Boulebahnen. „Ich gehe durch den Garten und bin da“, sagt sie. So begleitete schon die kleine Kati regelmäßig ihren Vater Johann, wenn nebenan die Kugeln Richtung Schweinchen flogen, wie die Zielkugel auf deutsch genannt wird. „Da habe ich zuerst noch mit Minikugeln geworfen“, erinnert sich die Gymnasiastin an die Anfänge.
Als Burkhard Jeurink, einer ihrer wichtigsten Förderer und Mentoren, 2017 in Füchtenfeld eine Jugendmannschaft initiierte und der Schüttorfer Manfred Sundag, einer der Urväter der hiesigen Boulebegeisterung, damit begann, eine Grafschafter Jugendabteilung aufzubauen, waren das Stationen für Kati, die ihren weiteren Weg ebneten. „Von Burkhard Jeurink habe ich viel profitiert“, erzählt sie, „er ist ein sehr guter Boulespieler.“ 2017 spielte sie auch erstmals für Niedersachsen und bei einem Turnier in Düsseldorf sprang für die Landesauswahl Platz zwei in der Formation Triplette heraus. „Es hat Spaß gemacht und ich bin auch dabei geblieben, weil ich die Chance hatte, hoch zu spielen“, erzählt Kati, die zuvor verschiedene Sportarten ausprobiert, aber an Badminton, Tennis, Schwimmen oder Volleyball doch wieder die Lust verloren hatte.
Trotz Einschränkungen durch Corona erfolgreich
Corona hat die vergangene Boulesaison beeinträchtigt, doch Kati feierte trotz Einschränkungen Erfolge. Vom 1. bis 8. August nahm sie am deutsch-französischen Jugendaustausch der Jugendnationalmannschaften in Rastatt teil. Am 14. August startete sie in Neunkirchen (Saar) fürs Saarland bei der Landesmeisterschaft Triplette. Am 11. September schaffte sie bei der Landesmeisterschaft in NRW die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft der Frauen zwei Wochen später in Mannheim. Ebenfalls im September belegte sie bei der Jugend-DM in Rastatt Platz zwei in der Altersklasse der Espoirs (ab 18 Jahre). Und beim Jugendländermasters im Oktober in Düsseldorf wurde sie Zweite bei den Junioren (bis 17 Jahre).
Doch einige Veranstaltungen mussten pandemiebedingt abgesagt werden. Die Hallen-Landesmeisterschaften Doublette in Düsseldorf und Tete in Saarbrücken im November und Dezember fielen aus. Und bei der Kadersichtung der Deutschen Petanque Jugend (DPJ) im Dezember in Saarbrücken musste die Füchtenfelderin absagen, weil sie sich einen Zeh gebrochen hatte. Dennoch gehört sie für 2022 zum Kader der Jugendnationalmannschaft .
EM auf Mallorca ist der Höhepunkt in diesem Jahr
Anfang Februar steht für Kati das erste Kadertreffen in Saarbrücken an. Für die deutschen Junioren und Espoirs geht es darum, sich vor allem mit Blick auf den Saisonhöhepunkt, die Europameisterschaft auf Mallorca im Herbst, weiter zu entwickeln und in Form zu kommen. Weitere Höhepunkte sind das Jugend-Ländermasters Ende April sowie die Deutsche Meisterschaft in Berlin. Und dann sind voraussichtlich ab dem Frühjahr auch einige Wochenenden mit Bundesliga-Einsätzen für Ibbenbüren verplant.
Katis Training besteht nicht nur aus Werfen; läuferische und gymnastische Elemente gehören auch dazu, ebenso das Abarbeiten von Aufgaben, die die Bundestrainer Martin Kuball und Stefanie Schwarzbach gestellt haben. Mit Beginn der Pandemie wurden Video-Konferenzen zum festen Bestandteil. Und dann müssen auch noch die Fahrten zu den zahlreichen Veranstaltungen geplant und bewältigt werden. Für Kati gehört es dazu, dass sie das weitgehend selbstständig organisiert und sich bei den Touren durch die Republik mit anderen Boulespielern verabredet.
Selbstständig, zuverlässig und sehr zielstrebig
Zu ihrer ersten weiteren Boule-Reise wurde sie mit 13 Jahren noch von ihren Eltern nach Saarbrücken begleitet. „Wir waren überrascht, wie professionell alles organisiert ist“, erinnert sich Johann Kuipers, „es gibt ein Programm, das umgesetzt wird und knallharte Verhaltensregeln. Das erschien uns alles sehr gut und ernsthaft.“ Dieser erste gute Eindruck und die Selbstverständlichkeit und Zuverlässigkeit, mit der ihre Tochter selbst die Planung für die Fahrten in die Hand nahm, Kontakte und Freundschaften knüpfte und sich ein eigenes Netzwerk schaffte, führten zu früher Selbstständigkeit und stärkten Katis Selbstvertrauen. „Da hat Boule viel zu beigetragen“, sagt ihr Vater und ergänzt: „Es ist toll, mit welcher Zielstrebigkeit sie ihre Karriere verfolgt.“ Und das demnächst dann auch in der Bundesliga.
(Quelle: Bericht - GN vom 24.01.2022)
Wir wünschen dir viel Erfolg bei deiner neuen Herauforderung - ach ja, unsere Bouleanlage ist und bleibt auf der anderen Seite von der heimischen Hecke